Armbrust |
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Eine Armbrust ist eine
Bogen-ähnliche Waffe, die Pfeile oder Bolzen aus Metall verschießt. |
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Das Wort "Armbrust"
leitet sich vom lateinischen arcoballista (Lateinisch:
"arcubalista") =Bogenschleuder ab. Das darauf basierende,
französische Wort arbaleste wurde dann eingedeutscht, wobei eine Kombination
der ähnlich klingenden Worte "Arm" (von der Möglichkeit, die Waffe
in einer Hand zu halten) und dem mittelhochdeutschen "berust/berost"
(Ausrüstung bzw. Bewaffnung) benutzt wurde. |
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Die ersten Armbrüste finden
sich bei Tonfiguren von Qin Shi Huang Di, dem ersten Kaiser von China. Die
Armbrust in Europa stammt allerdings aus einer getrennten Entwicklung, die
aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. aus Griechenland stammt. In Xanten am
Niederrhein haben Archäologen in einer Kiesgrube metallene Reste einer
römischen Armbrust aus der Zeit um Christi Geburt gefunden. Reste ähnlicher
Waffen wurden bereits in Spanien und im Irak gefunden. Ein militärischer
Einsatz der Armbrust durch Legionäre ist daher wahrscheinlich (Römische
Armbrust). Die Römer nannten diese Waffen Ballistae. |
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Spätestens den Normannen in
Frankreich ist es gelungen, die Armbrust zu einer kriegstauglichen Waffe
weiter zu entwickeln; in der Schlacht von Hastings (1066) setzten die
Normannen gegen die Sachsen Armbrüste ein. Der Teppich von Bayeux, der diese
Schlacht und ihre Vorgeschichte darstellt, zeigt allerdings keine Armbrüste,
deren Existenz wurde erst durch Ausgrabungen von Armbrustbolzen auf dem
Schlachtfeld bekannt. |
Die Armbrust durchlief drei
wesentliche Entwicklungsstufen: |
1. Die Armbrust mit hölzernem
Bogen (bevorzugt Eibenholz). Sie wurde meist beidhändig durch Aufrichten des
Schützen aus gebückter in aufrechte Haltung gespannt, wobei das
"Mündungsende" der Waffe mit dem Fuß / den Füßen des
Armbrustschützen in einer Art von Steigbügel am Boden gehalten wurde. |
2. Die leistungsfähigere
Armbrust mit einem Komposit- / Reflexbogen. Der Bogen war bei dieser aus
Schichten von Horn und Tiersehnen verleimt und bog sich ohne Sehne nach vorn.
Diese Art von Bogen kam wahrscheinlich zu Ende des 12. Jahrhunderts durch
Übernahme der Komposit-Technik aus Byzanz oder Arabien in Gebrauch. Diese Art
von Armbrust bedurfte wegen ihrer hohen Zugkraft meist einer Spannhilfe in
Form von Flaschenzügen, Hebelkonstruktionen oder Winden - der Kompositbogen
war allerdings sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit. |
3. Die noch leistungsfähigere
Armbrust mit stählernem Bogen kam im 14. Jahrhundert auf. Sie war nicht
witterungsanfällig; zum Spannen mußten ebenfalls die o. a. Hilfen angewendet
werden. |
Neben den tragbaren Armbrüsten
für die Feldschlacht gab es auch noch größere stationäre mit höherer Leistung,
die auf Schiffen und zur Verteidigung von Burgen und Städten eingesetzt
wurden. |
In Europa ist die Verwendung
von Bögen und Armbrüsten in Kämpfen zwischen Christen durch das Zweite
Lateranische Konzil 1139 verboten worden, da sie wegen ihrer Reichweite und
ihrer Durchschlagskraft gegen Rüstungen als unritterlich galten. Das Verbot
des Konzils konnte sich jedoch nicht durchsetzen. |
Die Schussfolge war im
Vergleich zu den im 13. / 14. Jahrhundert erfolgreicheren Langbögen aus
England wesentlich langsamer (1-2 pro Minute), dafür war die Ausbildung an
der Armbrust einfacher, so dass sie zur Hauptwaffe der Städter wurde. Aus
dieser Tradition entstanden die Schützengilden. |
Im späten 15. Jahrhundert
wurde die Arkebuse erfunden, die sowohl den Bogen als auch die Armbrust bis
zur Mitte des 16. Jahrhunderts in großen Teilen Europas verdrängte. |
Moderne Feld- und
Jagdarmbrüste (Ende 20. Jahrhundert) verwenden Bögen aus Glas- und
Kohlefaser; zum Teil als Compound-Bögen. Bei dieser - einem Flaschenzug
ähnlichen - Konstruktion wird die Bewegung der Wurfarme durch die Übersetzung
reduziert und die Zugkraft durch die Verwendung von zwei Exzenterrollen
gleichmäßiger über die Auszugsstrecke verteilt. Dies erlaubt höhere Präzision
und Pfeilgeschwindigkeit ohne die maximale Auszugskraft zu erhöhen. |
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Schießen mit der Sportarmbrust |
Die Armbrust wird heute auch
als Sportgerät bei Wettkämpfen nach der Sportordnung des Deutschen
Schützenbundes verwendet. Sie wird entweder auf 10 Meter in Schützenhäusern
oder als "Feldarmbrust" auf 30 Meter geschossen. Moderne
Wettkampfwaffen besitzen eine Sehne aus Karbonsträngen, die mittels eines
Spannhebels gespannt wird. Zusätzlich sind die Armbrüste mit einer
beleuchteten Libelle zur Lagekontrolle ausgestattet. Geschossen wird immer
noch mit einem Bolzen. |
Bei der Disziplin
"Armbrust 10 Meter" wird auf normale Luftgewehrscheiben geschossen,
die auf einem Halter mit einem Bleikern befestigt werden. Der Bleikern liegt
genau hinter dem 10er-Ringspiegel der Schießscheibe und nimmt nach dem Schuss
den Bolzen auf. Der Kern ist auswechselbar und kann aus verbrauchter
Luftgewehrmunition selbst hergestellt werden. |
Im waffenrechtlichen Sinne ist
die Armbrust Schusswaffen gleich gestellt. Der Erwerb, Besitz, Führen, Handel
und Herstellung ist erlaubnisfrei. Allerdings trifft die gesetzliche
Definition von "Schiessen" nicht auf eine Armbrust zu, sodass es dafür
keine Altersbeschränkung gibt. Nach der Legaldefinition schießt, wer mit
einer Schusswaffe Geschosse durch einen Lauf verschießt, Kartuschenmunition
abschießt, mit Patronen- oder Kartuschenmunition Reiz- oder andere Wirkstoffe
verschießt oder pyrotechnische Munition verschießt. Da die Armbrust nicht auf
diese Definitionen zutrifft, können auch Jugendliche unter 12 Jahren auf
einem Schießstand unter Aufsicht mit einer Armbrust schießen.
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